Bahnticket und Benzin – wer übernimmt deine Fahrtkosten?

Wie du auch zu deinem Betrieb kommst: Wenn er nicht gerade fußläufig liegt, wird immer eine stolze Summe an Fahrtkosten zusammenkommen. Du bleibst aber nicht zwingend auf den Kosten sitzen – es gibt verschiedene Möglichkeiten, um wenigstens einen Teil des Geldes zurückzubekommen.

Der einfachste Weg, um herauszufinden, ob du Fahrtkosten erstattet bekommst: Frag in deinem Betrieb nach. Gesetzlich sind Betriebe nicht dazu verpflichtet, aber manchmal hast du Glück. Einige Tarifverträge regeln nämlich tatsächlich, dass dir dein Betrieb Fahrtgeld zahlen muss. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn du oft auf unterschiedlichen Baustellen arbeitest. Deine örtliche Gewerkschaft kann dir sagen, ob es für dich einen Tarifvertrag gibt. Und wenn nicht? Wende dich trotzdem an deine Ausbilderin oder deinen Ausbilder. Vielleicht bekommst du einen Zuschuss.

Hinter dem langen Wort Berufsausbildungsbeihilfe – kurz: BAB – verbirgt sich eine Möglichkeit, einen Teil deiner Fahrtkosten wieder zubekommen. Du kannst BAB beantragen, wenn du nicht mehr bei deinen Eltern wohnst. Es gibt unterschiedliche Regelungen für Minderjährige und für volljährige Azubis. Die BAB kann deine Fahrtkosten decken und eventuell sogar mehr, wird aber individuell berechnet. Frag einfach mal bei der Agentur für Arbeit nach.

Du kannst natürlich auch eine Steuerklärung machen. Der Ausbildungsbetrieb ist deine erste Arbeitsstelle und dementsprechend kannst du die Fahrtkosten ganz normal über die Steuer abrechnen wie andere Arbeitnehmer auch. Für dich gilt dann die sogenannte Pendlerpauschale, die 30 Cent pro Kilometer beträgt. Hier zählt allerdings die einfache Strecke, nicht die gesamte inklusive Rückweg. Frag am besten einmal in deinem Betrieb oder in deiner Schule nach, ob sich eine Steuererklärung für dich lohnt. 

Unterm Strich lässt sich sagen: Es gibt viele Möglichkeiten, um Fahrtkosten erstattet zu bekommen – auch wenn dir in den seltensten Fällen jemand direkt Geld in die Hand drücken wird. Aber es ist natürlich ganz normal, dass jede Fahrt Auszubildenden ans Portemonnaie geht. Dementsprechend findest du auch Unterstützung. Du musst dich nur eventuell etwas umhören, wo du wie an dein Geld kommst.

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