Auf einen Arm wird Sonnenschutzmittel aufgetragen

Mythen rund um den Sonnenschutz

Die Sonne ist wichtig für unser Immunsystem, für die Bildung von Vitamin D und nicht zuletzt auch für unsere Stimmung. Kein Wunder, dass wir uns im Sommer gern nach draußen locken lassen. Über den richtigen Umgang mit Sonne und Sonnenschutz kursieren jedoch viele Irrtümer. Sonnenschutz ist sehr wichtig – Es ist jedoch nicht jede Weisheit darüber wahr. Wir decken die häufigsten Fehler auf!

Das ist falsch! Die Wirkung von Sonnenschutzmitteln hält nur für eine gewisse Zeit (eine Berechnung mit dem Lichtschutzfaktor LSF ist möglich). Das heißt aber, durch wiederholtes Eincremen – sinnvoll besonders nach dem Baden – kann man den Schutz zwar erneuern, nicht aber verlängern. Falsch ist auch die Meinung, dass bei gebräunter Haut kein Sonnenschutz mehr nötig ist. Die Bräune bietet nur einen gewissen Schutz vor der aggressiven UV-Strahlung. Auch gebräunte Haut nimmt deshalb bei intensiver Bestrahlung Schaden – nur werden die Folgen erst später, zum Beispiel in Form von vorzeitiger Hautalterung und Altersflecken, sichtbar.

Übrigens: Ist sowohl Sonnenschutz als auch Mückenschutz erforderlich, dann immer erst den Sonnenschutz auftragen und das (flüssige) Mückenmittel darüber.

Falsch! Die verbreitete Meinung, im Schatten brauche man sich nicht eincremen, stimmt ebenfalls nicht. Bis zu 85 Prozent der Strahlungsintensität werden von Sand, Wasser oder Gebäuden reflektiert. Und auch Sonnenschirme oder Wolken halten die Strahlen der Sonne nicht vollständig ab. Das ist übrigens der Grund, warum empfindliche Menschen einen Sonnenbrand bekommen, auch wenn sie sich den ganzen Tag am Strand unter einem Schirm aufhalten. Deshalb gilt: Auch wer nicht in die direkte Sonne geht, muss sich eincremen.

Die gute Nachricht: Man kann also auch im Schatten braun werden – zwar langsamer, dafür aber schonender und gleichmäßiger! Und noch ein Tipp: Während der Mittagszeit mit der besonders intensiven Sonneneinstrahlung am besten gar nicht im Freien aufhalten.

Stimmt nicht! Das Gegenteil ist der Fall – Wasser ist sogar besonders gefährlich, da die Oberfläche des Wassers die Strahlen reflektiert. Damit kann sich die schädliche Wirkung der Strahlen auf die Körperteile, die aus dem Wasser herausschauen, intensivieren.
Und auch unter Wasser ist man nicht vor der Sonne sicher – einen halben Meter unter der Wasseroberfläche kommen noch bis zu 60 Prozent der UVB- und sogar 85 Prozent der UVA-Strahlen an. Zudem verbrennt nasse Haut schneller als trockene. Besonders tückisch: Da die Haut beim Schwimmen gekühlt wird, merkt man die Sonne oft erst, wenn der Rücken bereits gerötet ist. Deshalb empfiehlt es sich, zum Schwimmen einen wasserfesten Sonnenschutz zu verwenden.

Wasserfeste Produkte halten besser und schützen die Haut vor Chlor- beziehungsweise Meerwasser – aber auch hier muss der Sonnenschutz durch wiederholtes Eincremen regelmäßig erneuert werden. Bei Kindern sollte zum Planschen im Wasser eventuell sogar auf eine besondere Schwimmkleidung mit UV-Schutz zurückgegriffen werden.

Nein! Bestimmte UV-Strahlen dringen auch durch Textilien hindurch. Insbesondere enge und leichte Hemden oder eine nasser Stoff lassen die Strahlen hindurch. So kann die Haut z. B. unter einem hellen Bikini aus dünnem Material Schaden nehmen. Sonnenschutzprodukte sollten deshalb eine halbe Stunde vor dem Sonnenbaden auch unter dem Bikini oder Badeanzug aufgetragen werden.

Unser Tipp: Auf dem Markt sind Waschmittel mit Sonnenschutz erhältlich, die – nach mehrmaligem Waschen – die Kleidung sonnenundurchlässiger machen. Hilfreich ist auch, zum Schutz weite und eher dunkle Kleidung anziehen. Im Handel ist zudem spezielle Sonnenschutzkleidung mit einem Lichtschutzfaktor von 20 bis 40 erhältlich, die mit Lichtschutzsubstanzen imprägniert ist. Und nicht vergessen: Den Kopfschutz und die Sonnenbrille!

Stimmt nicht! Der Name täuscht: Ein Sunblocker kann die Sonne nicht endlos blocken, sondern zeichnet sich nur durch einen besonders hohen Lichtschutzfaktor aus (30 und mehr). Die Gefahr dabei: Viele Menschen fühlen sich damit sicher geschützt und vergessen, den Sonnenschutz in regelmäßigen Abständen zu erneuern und vor allem gleichmäßig aufzutragen.

Nicht korrekt! Verantwortlich für einen Sonnenbrand sind die energiereicheren UV-B-Strahlen. Die langwelligen UV-A-Strahlen sind dagegen für die Bräunung der Haut verantwortlich, aber auch für die Hautalterung und das erhöhte Hautkrebsrisiko. Auch ohne Sonnenbrand kann deshalb die UV-Strahlung der Haut Schaden zufügen: Je länger man sich der Bestrahlung aussetzt, desto höher ist das Risiko, bleibende Schäden zu erleiden. Zuviel Sonne und Hitze können außerdem zu einem Sonnenstich führen, der sich durch Kreislaufbeschwerden und Übelkeit äußert.

Das stimmt nicht! Viele Menschen meinen, dass ein Sonnenschutzmittel mit hohen Lichtschutzfaktor (LSF) das Braunwerden verhindert – und benutzen stattdessen Produkte mit zu niedrigen Faktoren. Doch auch mit einem starken Sonnenschutz wird man braun, und sanfter noch dazu. Ein hoher Lichtschutzfaktor schützt vor Sonnenbrand und trägt dazu bei, dass die Bräune länger hält.

Stimmt, aber nur teilweise! Sonnenallergien haben ganz unterschiedliche Ursachen: Arzneimittel, Duftstoffe, Chlor oder Salzwasser, aber auch eine erbliche Veranlagung können bei empfindlichen Personen zu allergischen Reaktionen auf die UV-A-Strahlen im Sonnenlicht führen. Auch ölhaltige Lichtschutzmittel können eine Sonnenallergie auslösen und zur so genannten Mallorca-Akne (oder fachsprachlich Akne aestivalis) führen. Sonnenallergien können also durch eine fetthaltige Sonnencreme entstehen, müssen aber nicht.

Problematisch sind vor allem Sonnenschutzprodukte in Cremes und Emulsionen, da diese Emulgatoren enthalten, die eine allergische Reaktion begünstigen. Bei einer Mallorca-Akne hilft deshalb ein Sonnen-Gel mit einem hohen UV-A-Lichtschutz, das fett- und emulgatorfrei ist. Achtung: auch bei Hautpflege- und After-Sun-Produkten darauf achten, dass sie keine Emulgatoren enthalten. Diese können nämlich länger als 24 Stunden auf der Haut haften und in Verbindung mit UV-Strahlung auch später noch zu Unverträglichkeitsreaktionen führen.

Nein! Die Bräune aus der Tube bietet keinen Schutz vor den Sonnenstrahlen, denn Selbstbräuner haben nur einen kosmetischen Effekt. Sie verbinden sich mit Bestandteilen der menschlichen Oberhaut in der so genannten Hornschicht und färben die Hautoberfläche braun – an der Fähigkeit der Haut, sich vor der Sonne zu schützen, ändert das nichts.

Bewusst leben: Sonnenschutz

Bewusst leben: Sonnenschutz

Hitze und Hitzeschutz

Die Risiken von Hitze und UV-Strahlung werden häufig unterschätzt. Auf den Webseiten der BZgA finden Sie dazu wichtige Infos, Tipps und gezielte Empfehlungen.

  www.klima-mensch-gesundheit.de

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