Frauengesundheit – Vorsorge und Selbstachtung

Mit 83 Jahren liegt die Lebenserwartung von Frauen in Deutschland etwa 5 Jahre höher als die von Männern – Tendenz steigend! Diese lange Lebensspanne bringt besondere Gesundheitsaspekte mit sich. Von der Menopause über Krebsprävention bis hin zu altersbedingten Erkrankungen: Die Bedürfnisse und Herausforderungen im Bereich der Frauengesundheit sind vielfältig und erfordern besondere Aufmerksamkeit. 

Sie hadern schon länger damit, sich einen bewussteren Lebensstil anzueignen und dem Thema Gesundheitsvorsorge mehr Platz einzuräumen? Wir haben Ihnen einige Tipps und interessante Fakten zur Frauengesundheit zusammengestellt.

In einer Welt, die täglich schneller und anspruchsvoller wird, wächst nicht selten der Druck, auf allen Ebenen perfekt sein zu wollen. Karriere, Familie, Haushalt – obwohl traditionelle Geschlechterrollen zunehmend verschwinden, übernehmen insbesondere Frauen große Verantwortung. Dabei besteht häufig die Tendenz, die eigenen Bedürfnisse hintenanzustellen. Es ist an der Zeit, diesem Muster ein Ende zu setzen. Vor allem in gesundheitlicher Hinsicht sollten Frauen ihren eigenen Bedürfnissen genügend Aufmerksamkeit schenken. Der weibliche Körper durchlebt im Laufe des Lebens viele Veränderungen und benötigt besondere Zuwendung.

Eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen ist die Endometriose. Hierbei kommt es zu Wucherungen von Gewebe im Unterleib. Diese Wucherungen sind nicht bösartig, allerdings verursachen sie während der Menstruation starke Schmerzen. Vor allem zu Beginn der Periode sind diese besonders ausgeprägt. Da die Wucherungen bei der Menstruation mitbluten, besteht die Gefahr, dass sich Blut-Zysten bilden und die verschiedenen Organe des Uterus verkleben. Dies kann dazu führen, dass betroffene Frauen nicht schwanger werden können.

Die Symptome der Endometriose können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Bei Frauen, die keine Beschwerden haben, wird die Erkrankung häufig gar nicht entdeckt. Doch Endometriose ist keine seltene Erkrankung. Betroffene Frauen suchen oft erst dann ärztlichen Rat, wenn sie nicht schwanger werden können oder die Schmerzen einen sehr großen Leidensdruck auslösen. Zur Behandlung der Krankheit werden Schmerzmittel und Hormonpräparate eingesetzt. Je nach Lebenslage einer Patientin kann eine Operation infrage kommen, um die Endometriose-Herde zu entfernen. Dies ist meist dann der Fall, wenn lebenswichtige Körperfunktionen durch die Wucherungen eingeschränkt werden.

Die Entstehung und Behandlung von Endometriose wird noch erforscht. Eine entsprechende Behandlung ist stark abhängig vom individuellen Krankheitsbild der jeweiligen Patientin. Endometriose kann jedoch durch bildgebende Verfahren per Ultraschall oder MRT diagnostiziert werden. Lassen Sie sich von Ihrem Gynäkologen oder Ihrer Gynäkologin beraten, wenn Sie an den beschriebenen Symptomen leiden. Sie sind nicht allein.

Die häufigste Krebserkrankung bei Frauen ist der Brustkrebs. Er entsteht, wenn Zellen in der Brust beginnen, sich unkontrolliert zu teilen und zu wachsen. Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken ist unter anderem erblich bedingt. Neben der genetischen Veranlagung können noch viele weitere Faktoren zu einer Entstehung von Brustkrebs beitragen. Die tatsächlichen Hintergründe können jedoch nicht pauschal geklärt werden. Eine Diagnose ist zunächst erschütternd, doch aufgrund beständiger Forschung gibt es heute sehr gute Heilungschancen. Dazu tragen nicht nur medizinische Möglichkeiten bei, sondern auch die Aufklärung über Brustkrebs und das persönliche Bewusstsein der Patientin über ihre Krankheit. In diesem Zusammenhang ist eine effektive Vorsorge von großer Bedeutung. Wird eine Tumorerkrankung frühzeitig erkannt, steigen die Chancen auf Heilung deutlich. 

  • Nutzen Sie Früherkennungsuntersuchungen, um vorzubeugen. Frauen ab dem Alter von 30 Jahren sollten sich jährlich einmal untersuchen lassen. Frauen ab 50 Jahren sollten alle zwei Jahre ein Mammographie-Screening wahrnehmen. Eine besondere Vorsorge-Untersuchung ist die sogenannte Thomosynthese. Dabei findet ein 3D-Brustscreening statt. Vor allem Frauen mit dichtem Drüsengewebe ermöglicht diese Untersuchung einen aussagekräftigen Befund.

Ein wichtiger Bereich der Frauengesundheit ist die reproduktive Gesundheit. Mit dem Eintritt in die Pubertät beginnt die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron, welche eine Schwangerschaft ermöglichen. Hierdurch setzt die monatliche Regelblutung ein. Etwa zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr reduziert Ihr Körper die Hormonproduktion nach und nach wieder. Grund ist die abnehmende Zahl der Eizellen im Körper, die von Geburt an festgelegt ist. In der Folge kommt es zum Ausbleiben der Regelblutung. Diese Phase wird Menopause oder Wechseljahre genannt. Eine Schwangerschaft ist nun nicht mehr möglich. Diese besondere Phase im Leben einer Frau bringt Begleiterscheinungen mit sich. Typisch sind Hitzewallungen, also ein plötzlicher und kurzfristiger Anstieg der Körpertemperatur. Durch den sich verändernden Hormonhaushalt können Haare und Nägel brüchig werden. Auch Stimmungsschwankungen sind möglich. Eventuell kann es auch zu einer Gewichtszunahme kommen, was durch einen veränderten Fettstoffwechsel ausgelöst wird.

Manche Frauen sehen in der Menopause den symbolischen Verlust ihrer Jugend. Doch keine Sorge: Die Menopause gehört zum Leben jeder Frau dazu. Nehmen Sie die körperliche Veränderung zum Anlass, Ihrem Leben eine neue Ausrichtung zu geben. Ihre bis hierhin gesammelte Lebenserfahrung können Sie effektiv nutzen, um selbstbewusst Ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen nachzugehen.
 

Weitere Infos

Noch mehr Informationen rund um die Gesundheit von Frauen finden Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

  www.Frauengesundheitsportal.de

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