Frau liegt auf dem Rücken auf einer Liege und wird mit Akupressur am Hals und Nacken behandelt

Akupressur – kleine Punkte mit großer Wirkung

Zur Linderung von Schmerzen einen Punkt am Ohrläppchen, der Hand oder sogar dem Fuß drücken – für so manchen klingt das etwas weit hergeholt. Doch wer Akupressur einmal ausprobiert hat, wird von der Wirkung überrascht sein. Dazu kommt: Die Technik eignet sich auch ohne große Übung zur Selbstanwendung, es ist kaum mit Nebenwirkungen zu rechnen. Wir verraten Ihnen, was es mit der Wirkung auf den Körper auf sich hat und wie Sie leichte und mittlere Schmerzen ohne Medikamente lindern können. 

Akupressur wird aus dem lateinischen übersetzt von "acus" (Nadel) und "premere" (drücken). Die Technik hat Ihre Ursprünge, ebenso wie die Akupunktur, in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) – und auch das Prinzip ist ähnlich. Durch die Aktivierung bestimmter Punkte soll die Lebensenergie im Körper wieder ungehindert fließen und ins Gleichgewicht kommen. Allerdings werden hier keine Akupunkturnadeln, sondern eine Druckmassage mit den Fingern angewandt. 
Die Lehre der TCM beschreibt die genauen Druckpunkte, welche auf bestimmten Bahnen (Meridiane) liegen. Jedes Organ und zahlreiche andere Körperpartien haben ihren eigenen  Punkt. Häufig werden bei der Akupressur jene genutzt, die an Händen, Füßen und im Gesicht liegen.

Um zielgerichtet auf Ihre jeweiligen Beschwerden zu reagieren, sollten Sie die charakteristischen Punkte kennen. Schaubilder, die Sie in der Fachliteratur oder auch online finden, bieten einen guten Überblick. Sollten Sie regulär in der Akupressur-Behandlung sein, können Sie auch Ihre Therapeutin oder Ihren Therapeuten bitten, Ihnen die wichtigsten Griffe zu zeigen, um akute Schmerzen zu lindern. Folgende Druckpunkte können bei dem jeweiligen Beschwerdebild helfen:

Kopfschmerzen 

  • zwischen Daumen und Zeigefinger, Vertiefung an der Handwurzel
  • Nasenwurzel
  • Vertiefung zwischen 1. und 2.  Mittelfußknochen

Schmerzen im Schulter-Nackenbereich

  • mittig über dem Ellenbogen
  • unter dem kleinen Finger
  • unterhalb des großen Zehs

Zahnschmerzen

  • Zeigefinger, auf dem 1. Fingergelenk
  • Handgelenk innen, auf Seite des Daumens
  • mittig über der Oberlippe

Menstruationsbeschwerden

  • Beininnenseite, ca. eine Hand breit unter dem Knie
  • zwischen Oberschenkel und Leiste
  • Vertiefung am Rand der Ohrmuschel

Massieren Sie die Punkte in kreisenden Bewegungen oder halten Sie sie eine Weile gedrückt. Bei akuten Beschwerden ist es ratsam, nur leichten Druck aufzuwenden. Chronische Beschwerden können mit stärkerem Druck behandelt werden. In der Schwangerschaft sollte keine Akupressur durchgeführt werden, da diese unter Umständen vorzeitige Wehen begünstigen kann. 
 

In den Sozialen Medien geht kaum ein Weg daran vorbei: Menschen mit einem roten, beanspruchten Rücken, der kleine Punkte aufweist – und die offensichtlich trotzdem glücklich in die Kamera strahlen. Grund dafür ist der aktuelle Entspannungstrend durch Akupressurmatten. Ähnlich wie ein Fakir auf einem Nagelbrett legen Sie sich hier auf eine Matte, die mit lauter kleinen Spitzen aus Kunststoff versehen ist. Das eigene Körpergewicht sorgt für den Druck. Der Anfangs verspürte Schmerz schwindet mit der Zeit und Entspannung soll einsetzen. Weitergehende Einsatzgebiete sind Schlafstörungen, Verspannungen sowie Rücken- und Kopfschmerzen.

Aber kann das funktionieren? Ja, berichten verschiedene Studien. Im Allgemeinen ließe sich sagen, dass die Schmerzen der Probanden bei regelmäßiger Benutzung der Matte nachließen. Allein schon der durchblutungsfördernde Effekt sei gut für den Körper. Letztendlich ist jedoch entscheidend, dass Sie sich wohlfühlen und eine erholsame Auszeit genießen können. 

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