Kleiner Junge sitzt zu Hause am Tisch und malt auf einem Blatt Coronaviren

Familien in Quarantäne: Kinder sinnvoll beschäftigen

Es ist das nächste Kapitel der nun bereits zwei Jahre andauernden Corona-Pandemie: Bedingt durch die Omikron-Variante des Virus sowie dem überwiegend guten Impfstatus in der Bevölkerung, nehmen die schweren Verläufe ab. Gleichzeitig schnellen die Infektionszahlen in bisher ungekannte Höhen. Mittlerweile gibt es wohl kaum jemanden, der nicht bereits selbst betroffen oder im nahen Umfeld mit Covid 19 konfrontiert war. 
 
Im Fokus sind damit auch wieder Schulen und Kindertagesstätten. Zwar konnten großflächige Schließungen durch regelmäßige Schnelltests bisher vermieden werden – immer öfter bedeutet aber nicht nur eine Infektion, sondern auch der enge Kontakt zu positiv getesteten Altersgenossen für die meist ungeimpften Kinder eine Quarantäne. Eltern im ganzen Land stellt dies vor große Herausforderungen: Die Frage ist nicht nur, wer den Nachwuchs betreut, sondern auch wie! Wir haben für Sie einige Tipps zusammengestellt, damit Sie den "Budenkoller" vermeiden. 

Eine Quarantäne ist bereits für Erwachsene ein bedrückendes Gefühl, jedoch ist uns im Gegensatz zu den Kleinsten die Notwendigkeit bewusst. Für Ihr Kind ist die Situation eine andere: Erst ab einem gewissen Alter wird es das derzeitige Geschehen auf der Welt nachvollziehen können. Zunächst überwiegt vielleicht sogar die Aufregung über die unverhoffte gemeinsame Zeit mit Mama und Papa – das kann aber schnell umschlagen, wenn sinnvolle Alternativen zur Beschäftigung im Kindergarten oder das Lernen im Klassenverband fehlen. Kinder ohne Geschwister sehen sich zudem in der unglücklichen Lage, keinen Kontakt zu Gleichaltrigen halten zu können. Besonders, wenn die Quarantäne aus Vorsichtsmaßnahmen erfolgt oder Ihr Nachwuchs eine symptomlose Infektion mit dem Coronavirus durchmacht, fehlt das Verständnis.
Finden Sie hier kindgerechte Worte, um das Geschehen zu erklären und deutlich zu machen, warum das unfreiwillige "Zuhausebleiben" nötig ist. Was es bedeutet krank zu sein, wissen auch schon sehr kleine Kinder. Auch ist der Wunsch zu helfen oft stark ausgeprägt. Erklären Sie, dass sie damit andere unterstützen, gesund zu bleiben – und dass dieser Zustand bald wieder vorbei ist! Anstatt die Quarantäne ständig zu thematisieren, sorgen Sie lieber für Beschäftigung und Ablenkung. Möglichkeiten dafür gibt es viele!

Was ist das beste Mittel gegen Langeweile? Natürlich Bewegung! Auch, wenn es sonst im Haus oder der Wohnung eher ruhig zugeht und Rennen und Spielen draußen stattfinden, sollte jetzt in den eigenen vier Wänden nach Herzenslust getobt werden dürfen. Um Ihre Einrichtung und Nerven zu schonen, können Sie das in Form von Bewegungsspielen gut koordinieren.
Besonders leicht, auch bei wenig Platz, funktioniert dies mit Kinderliedern wie "Hände waschen" oder "Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann". Hier werden die Bewegungen bereits im Liedtext vorgegeben und einfach nachgemacht. Ältere Kinder können eine Tanzchoreografie zu ihrem Lieblingslied einstudieren oder sich sogar selbst eine ausdenken. Das sorgt nicht nur für jede Menge Bewegung, sondern schult auch die Koordination sowie Konzentration. 
Klassische Kinderspiele wie "Reise nach Jerusalem" (Auch als Stuhl- oder Kissentanz bekannt) oder "Herr Fischer, Herr Fischer, wie tief ist das Wasser?" sorgen auch heute noch für viel Spaß. 
Starten Sie darüber hinaus doch Ihre eigene kleine Bewegungsolympiade! Wer kann die meisten Kniebeuge, wer die schönste Vorwärtsrolle – und schafft jemand einen Kopfstand an der Wand? Wenn Sie einmal in Bewegung sind, fallen Ihnen sicher noch viele andere Möglichkeiten ein, sich gemeinsam auch in der Wohnung so richtig auszupowern. 

Um auch in der Zeit ohne Schulunterricht den Bezug zum Lernstoff nicht zu verlieren, sollten Sie mit Ihren größeren Kindern unbedingt dranbleiben. Sicher gibt es Freunde oder Klassenkameraden, welche die Notizen aus der Schule per Mail senden oder per Videotelefonie den aktuellen Stoff erklären können. Fragen Sie auch bei den Lehrern nach, ob in der Zwischenzeit einige Aufgaben zur Verfügung gestellt werden können.    
Planen Sie dafür feste Zeiten am Tag ein, um im Rhythmus zu bleiben. Dabei ist auch mal das Tablet oder der PC erlaubt, denn digitale Angebote sind in der derzeitigen Situation eine große Stütze für Eltern: Auf verschiedenen Lernplattformen kann Wissen für alle Klassenstufen und Themenbereiche vertieft werden. Für Abwechslung, auch bei trockenem Schulstoff, sorgen zahlreiche Tutorials auf youtube.
Kleine Experimente mit Wasser, Licht oder Luft werden von Ihren Kinder begeistert angenommen werden und vermitteln spielerisch naturwissenschaftliche Zusammenhänge. Auch hier bietet das Internet zahlreiche Vorschläge mit Materialien, die Sie garantiert im Haus haben.     

Die wohl größte Herausforderung im Fall einer Quarantäne ist die Beschränkung auf die eigene Wohnung. Schnell fällt einem als Familie die Decke auf dem Kopf. Sind Sie in der glücklichen Situation, ein eigenes Grundstück mit Garten zu haben? Dann können Sie zumindest im Rahmen dieser Möglichkeiten an die frische Luft. Gestalten Sie zum Beispiel aus Materialien wie Holz, alten Reifen und Seilen einen eigenen kleinen Spielplatz, einen Hindernisparcours oder bauen Sie mit Ihren Kindern ein Spielhaus. Ihrer Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt und auch alte Möbel oder „Gerümpel“ finden so noch eine Verwendung.   
Wenn Sie nicht die Vorteile einer eigenen Grünfläche genießen können, machen Sie Ihren Balkon oder die Fensterbank zum Minigarten! Pflanzen Sie gemeinsam Kräuter oder Gemüse an und beobachten Sie im Anschluss, wie diese wachsen. Einige Sorten, wie Petersilie, Möhren oder Feldsalat, vertragen auch frische Temperaturen im Februar. Andere lassen Sie besser drinnen im Warmen gedeihen. 

Wir wünschen Ihnen alles Gute – bleiben oder werden Sie gesund!

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