Kinder melden sich im Schulunterricht

Back to school – gestärkt in das neue Schuljahr

Die Rückkehr in den Schulalltag ist in den meisten Bundesländern noch nicht lange her, anderen steht sie sogar noch bevor. Die Aussicht darauf bringt für viele Eltern und ihre Kinder gemischte Gefühle mit sich: Nach sechswöchiger Auszeit vom Zeitdruck und Notenstress geht es nun wieder in die Vollen.
Während manchen Schülern scheinbar alles zufällt, haben andere mit deutlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Ist das Thema Schule auch bei Ihnen in der Familie ein Dauerbrenner? Seien Sie für Ihr Kind da – und scheuen Sie sich nicht davor, selbst Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Nach dem Zeugnis ist vor dem Zeugnis! Denn die Noten des letzten Schuljahres verraten deutlich, in welchen Fächern in Zukunft noch nachgebessert werden muss. Doch nicht nur leistungsschwache Schülerinnen und Schüler verspüren Leistungsdruck. Aus eigenem Ehrgeiz oder um die Erwartungen von Lehrkräften und Eltern zu erfüllen neigen selbst die Klassenbesten dazu, sich beim Lernen unter Stress zu setzen. Ein zu großer Notendruck bewirkt jedoch das Gegenteil von dem, was er soll. Statt konzentriertem Lernen überwiegt die Angst vor dem Versagen, statt gestärkt und zuversichtlich in die Klausur zu gehen, kommt es zu einem „Blackout“ und Prüfungsangst.

Besser als Druck aufzubauen ist es, den Nachwuchs zu motivieren. Sprechen Sie darüber wie wichtig es ist, sein Bestes zu geben. Auf Vergleiche sollten Sie dabei aber verzichten. Finden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind heraus, wie das Lernen gut klappt. Manch einer arbeitet am besten visuell und kann sich das Gelernte besser merken, wenn es auf farbigen Karteikarten steht. Ein anderer lernt über das Hören. Und der dritte Schüler kann alles wiedergeben, was er selbst noch einmal aufgeschrieben hat. Sorgen Sie zudem für einen Ausgleich, um die Anspannung loszuwerden. Das kann ein sportliches oder auch kreatives Hobby sein. Achten Sie darauf, dass hier der Spaß und nicht erneut die Leistung im Mittelpunkt steht. So bekommt Ihr Kind den Kopf frei und kann sich im Anschluss wieder besser auf das Lernen konzentrieren.

Dass der Streit mit Freunden oder Unstimmigkeiten im Klassenverband kurzzeitig für Unlust auf den nächsten Schultag sorgen können, ist normal. Kommt es jedoch über einen längeren Zeitpunkt zu Differenzen zwischen Schulkameraden oder sogar zum Mobbing, sollten Sie aktiv werden.
Voraussetzung dafür ist, dass Ihr Kind sich Ihnen anvertraut. Fällt Ihnen ein verändertes Verhalten auf oder bekommen Sie das Mobbing über Umwege mit, sollten Sie unbedingt das Gespräch suchen. Aus Angst oder Scham kann es sein, dass Schülerinnen und Schüler mit ihren Gefühlen rund um die Attacken hinter dem Berg halten. Geben Sie Ihrem Kind das Gefühl, dass Sie es unterstützen und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen. Dazu gehört nicht nur das Anprangern der Täter, sondern vor allem die Stärkung der Opfer.
Wenden Sie sich zunächst an die Klassenlehrerin oder den Klassenlehrer. Dieser kennt die Strukturen innerhalb der Klasse und hat vielleicht bereits etwas bemerkt. Ist das Mobbing bereits weit fortgeschritten, führt der nächste Gang ggf. zur Schulleiterin oder zum Schulleiter. Hier können Sie weiterführende Maßnahmen besprechen. Auch eine Aussprache in der Klasse, möglicherweise sogar mit einem externen Mediator, kann hier die Lösung sein. Als erfolgreich haben sich in den letzten Jahren auch Anti-Mobbing-Programme für Schulen erwiesen.

Lassen Sie sich jedoch nicht zu unüberlegten Aktionen in Eigenregie hinreißen. Schnell können die Emotionen hochkochen und die Lage sogar noch verschlimmern.

Teenager-Eltern kennen das: Der pubertierende Nachwuchs hat "Null Bock". Das gilt für gemeinsame Unternehmungen mit Mama und Papa, genauso aber für die Schule. Handelt es sich um eine kurzzeitige Phase, sollten Eltern zunächst entspannt bleiben. Verhärten sich die Probleme jedoch und führen diese zum Notenabsturz, Fehlstunden oder sozialen Problemen, müssen Lösungen her.

Wie immer lautet der Schlüssel zum Erfolg Kommunikation. Woher kommt der Überdruss? Vielleicht sieht Ihr Kind das Lernen als Zeitverschwendung und möchte lieber eigenständig werden, statt weitere Jahre die Schulbank zu drücken. Eventuell fühlt es sich in der Klasse, mit einer Lehrkraft oder dem schulischen Schwerpunkt nicht wohl. Auch private Probleme wie Liebeskummer, Streit oder Ziellosigkeit im Hinblick auf die eigene Zukunft können dazu führen, dass die Schule vernachlässigt wird.
Haben Sie die Ursache besprochen, ist der erste Schritt bereits gemacht. Versuchen Sie nun gemeinsam, Wege und vor allem Kompromisse zu finden. Wichtig ist, dabei nicht nur auf ihren elterlichen Standpunkt zu beharren, sondern sich auch in die Sorgen und Nöte Ihres Kindes einzufühlen.

Und: Auch Teenies brauchen Anerkennung für Ihre Leistungen, selbst wenn sie es nicht gern zeigen. Bewerten Sie es also ruhig positiv, wenn etwa eine Aufgabe oder ein Projekt gut funktioniert hat. Bestärken Sie Ihren Nachwuchs darin, dass Sie an seine Fähigkeiten glauben und versuchen Sie, seine Interessen zu fördern.

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