Auf einem Tisch steht ein Teller mit Lebensmitteln für die ketogene Ernährung, wie Eier, Avocado, Fleisch und Käse

Ketogene Ernährung – Mit Vorsicht zu genießen

Tipps, wie überflüssige Pfunde purzeln sollen, gibt es viele. Neben der "Ernährungspyramide" und anderen Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DEG) zu einer ausgewogenen Lebensweise, machen auch immer wieder Ratschläge zu Diäten die Runde. Diese sind jedoch meist durch Verzicht und Mangel gekennzeichnet: Dies ist nicht erlaubt oder darauf sollte verzichtet werden – das führt schnell zu Heißhungerattacken. Aus ernährungstechnischer Sicht werden Sie deswegen eher skeptisch betrachtet.

Auch die ketogene Ernährung ist im Grunde eine Diätform: Dabei wird nahezu komplett auf Kohlenhydrate verzichtet und extrem zuckerarm gegessen. Was dies bewirken soll und wie die Keto-Diät im Detail aussieht, verraten wir Ihnen.

Die ketogene Ernährung ist eine Form der Low-Carb-Diät, bei der kaum Kohlenhydrate zu sich genommen werden: Brot, Nudeln, Reis und Co. sind also nahezu tabu! Obst und Gemüse werden nur in geringem Maße verzehrt. Dafür stehen vorwiegend Fette und Eiweiße auf dem Speiseplan.
Das Ziel dahinter: Der Körper soll keine "schnellen Energiereserven" nutzen, sondern auf die bestehenden Fettdepots zurückgreifen. Der Stoffwechsel stellt sich um und gelangt in die so genannte "Ketose". Dadurch soll ein Abbau des eingelagerten Körperfettes und somit eine dauerhafte Gewichtsabnahme erreicht werden.
Erlaubt sind im Zuge der ketogenen Ernährung vor allem Fleisch, Eier, Nüsse, Fette und Öle, Käse, Fisch, kohlenhydratarmes Gemüse wie Zucchini, Gurke und Brokkoli sowie fettreiches Gemüse wie Avocado. Obst sollte aufgrund seines Fruchtzuckergehaltes nur sehr selten auf dem Teller landen. Die fett- und eiweißreiche Kost macht schnell satt und lässt das Hungergefühl für lange Zeit verschwinden, was den Diäterfolg unterstützen soll.

Über den Nutzen von Diäten lässt sich streiten. Die Kritik an der ketogenen Ernährung geht jedoch noch weiter, denn diese bringt nachweislich gewisse Risiken mit sich: So kann Sie besonders in der Anfangszeit zu Verdauungsstörungen, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche führen. Wer sich ketogen ernährt, leidet außerdem häufiger an Mundgeruch, weil der Körper übersäuert und sich Giftstoffe ansammeln. Die fettreiche Ernährung belastet vor allem die Organe Leber und Nieren, darüber hinaus kann sich der Cholesterinspiegel erhöhen. Hier besteht ein Zusammenhang mit dem Risiko für Herz- Kreislauf-Erkrankungen. Zudem wird die geringe Nährstoffdichte des ketogenen Speiseplans bemängelt.

Auch der Einsatz dieser Ernährungsform in der Krebs- und Tumortherapie ist umstritten. Für die Theorie, dass die Keto-Diät Tumorzellen langsamer wachsen lässt, da diese Fettsäuren nur schlecht verwerten können, fand sich bislang leider keine wissenschaftliche Bestätigung.

Alles in allem ist die ketogene Ernährung vorsichtig zu handhaben. Sollten Sie es trotzdem versuchen wollen, suchen Sie vorher bitte die Rücksprache mit Ihrem Arzt. Wenn Sie hingegen an Nierenschwäche oder Diabetes leiden, kommt diese Diät aus gesundheitlicher Sicht nicht für Sie in Frage.

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