Frau isst eine Chilishote

Scharf gewürzt – Mit Chili und Paprika die Gesundheit stärken

Manche meiden es, andere können davon nicht genug bekommen – scharfes Essen! Doch welche Wirkung haben feurige Speisen eigentlich auf den Körper? Ob eine Peperoni im Salat, Chilisoße zum Fleisch oder ein feuriger Eintopf – viele Speisen erhalten ihre Würze und das gewisse Etwas durch scharfe Zutaten. Doch schon nach den ersten Bissen zeigen sich die Auswirkungen: Das Gesicht wird rot, Schweiß tritt aus allen Poren und der Mund brennt. Was von einigen als äußerst unangenehm empfunden wird, ist für andere ein Geschmackserlebnis, das sie immer wieder genießen möchten. Aber warum reagiert der Körper so stark auf Schärfe und was kann die feurige Würze für die Gesundheit tun? Wir verraten Ihnen mehr über Chili und Co. sowie ihre Wirkung.

Pfeffer, Knoblauch und Ingwer scheinen auf den ersten Blick unterschiedlich, eines haben sie aber gemeinsam: Sie alle schmecken scharf. Dabei ist Schärfe genau genommen gar kein Geschmack, sondern ein Schmerzsignal des Körpers. Ausgelöst wird es durch den im jeweiligen Lebensmittel enthaltenen Wirkstoff. Der ist in der Chilischote z.B. Capsaicin, im Pfeffer Piperin. Diese reizen und aktivieren die Nervenenden, die Wärme wahrnehmen.

Aufgrund des Schmerzreizes schüttet der Körper Endorphine, auch bekannt als Glückshormone, aus. Diese sollen den Schmerz eigentlich mindern. Sie erklären aber auch den Reiz scharfer Lebensmittel: Wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, will immer mehr. So kann scharfes Essen sogar zu einer besseren Stimmung beitragen.

Auch wenn Sie schon bei leicht Pikantem empfindlich reagieren, ist das kein Grund, die Würze ganz von Ihrem Speiseplan zu verbannen. An Schärfe können Sie sich gewöhnen und das ist sogar empfehlenswert, denn scharf essen ist gesund und hat einige positive Effekte. So enthalten Chilischoten viel Vitamin C sowie Eisen und Calcium. Zudem öffnet scharfes Essen die Hautporen und sorgt dafür, dass wir schwitzen. Das lässt wiederum die Körpertemperatur absinken. Auf diese Weise bringt Schärfe den gesamten Kreislauf in Schwung. Scharfe Lebensmittel, wie z.B. Ingwer, haben eine antibakterielle Wirkung und sind desinfizierend. Außerdem wird durch eine gesunde Würze die Verdauung angeregt, was besonders fettreiche Speisen leichter bekömmlich macht. Durch eine Regulierung des Insulinspiegels und einem erhöhten Kalorienverbrauch, unterstützt es die Gewichtsabnahme positiv. Wer zu Krampfadern neigt, für den kann scharfes Essen zusätzlich nützlich sein, denn es wirkt leicht blutverdünnend. Richtig dosiert wird außerdem die Durchblutung der Mundschleimhaut angeregt. Auf diese Weise sorgt eine gewisse Schärfe dafür, dass der Geschmack einiger Speisen noch besser wahrgenommen wird.

Doch nicht immer ist scharf essen ratsam. Wenn Sie bereits bestehende Magenprobleme haben, sollten Sie vorsichtig mit dem Schärfegrad Ihrer Speisen sein. In diesem Fall kann es zu Sodbrennen, Magenschmerzen und Durchfall kommen. Ist man Schärfe nicht gewohnt, kann die anregende Wirkung außerdem schnell ins Negative umschlagen. Die Folgen sind Schwindel oder Übelkeit bis hin zu Kreislaufproblemen. Auch Kinder sollten nicht zu scharf essen, da sie besonders empfindlich auf die Würze reagieren können.

Sollte es doch einmal zu scharf werden, verschaffen Sie sich am besten mit Milchprodukten oder Brot, welches in etwas Speiseöl getränkt wurde, Linderung. Capsaicin ist fett- aber nicht wasserlöslich. Aus diesem Grund hilft das Trinken von Wasser oder anderen Erfrischungen nicht.

Wie scharf die eigenen Speisen gewürzt sind, sollte jeder nach seinem eigenen Geschmack entscheiden. Wie aber lässt sich Schärfe objektiv messen? Dafür hat Wilbur Scoville im Jahr 1912 ein Verfahren entwickelt.
Die nach ihm benannte Scoville-Einheit gibt an, wie viel Milliliter Wasser notwendig sind, bis die Konzentration soweit verdünnt ist, dass sie gerade noch scharf ist. So hat eine herkömmliche Gemüsepaprika 0 Scoville, eine Peperoni bereits 100 bis 500 Scoville. Als schärfste Chilli der Welt gilt die „Trinidad morugo scorpion“, die mit 2 Mio. Scoville so gut wie ungenießbar ist. Ab ungefähr 1 Mio. Scoville spürt der menschliche Körper jedoch keinen Unterschied im Schärfegrad mehr.

Hat nun auch Sie die Lust auf scharfes Essen gepackt? Dann probieren Sie doch einmal unser leckeres und gesundes Chili-Rezept. Sie benötigen für 4 Personen:

1 kg Hackfleisch gemischt
2 Chilischoten
1 Gemüsepaprika
1 kleine Dose Mais
1 Dose Kidneybohnen
1 Zwiebel
4 EL Tomatenmark Gemüsebrühe
1 EL Öl Salz, Pfeffer und Paprikapulver

Braten Sie zunächst das Hackfleisch in etwas Öl an, würfeln Sie anschließend die Zwiebel und die Gemüsepaprika und lassen Sie auch diese noch etwas im Topf schmoren. Geben Sie nun das Tomatenmark hinzu und löschen Sie alles mit Gemüsebrühe ab, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Lassen Sie den Mais und die Kidneybohnen abtropfen und fügen Sie diese hinzu, es folgen die zerhackten Chilischoten. Lassen Sie alles 10 bis 15 Minuten köcheln und schmecken Sie das Chili abschließend mit etwas Salz, Pfeffer und Paprikapulver ab. Als Beilage empfehlen wir Reis.

Wir wünschen guten Appetit!

Webcode: 13321
Top