Mann sitzt mit geschlossenen Augen an einer Wand und macht Pause

Social-Media-Pause – Ich bin dann mal offline

Beeeep, Blub, Brrrrring ... – ständig ist es zu hören. Neben dem Bett, am Esstisch, in der Bahn. Das Smartphone ist immer in Reichweite. Eine Nachricht vom Partner? Ein neuer Tweet? Das neuste Kuchenrezept? Und wenn Sie es eh schon in der Hand haben, können Sie auch gleich … STOPP! Machen Sie doch mal eine Social-Media-Pause. Von uns gibt es dazu ein paar gute Tipps.

Vor über zehn Jahren kamen die ersten Smartphones auf den deutschen Markt, heute sind sie überall. Sie ersetzen den Computer, die Spielekonsole, den Taschenrechner, die Armbanduhr, die Kamera und noch viele andere Geräte. Außerdem sind sie das Tor in die Welt und bieten uns Zugriff auf so ziemlich alles, was wir brauchen oder eben nicht brauchen. Moderne Smartphones sind kleine Supercomputer und werden immer leistungsstärker, um dem wachsenden Anspruch der Besitzer gerecht zu werden. Wussten Sie, dass der Computer an Bord der Raumfähre bei der Mondlandung gerade einmal 4 Kilobyte Arbeitsspeicher hatte? Moderne Smartphones sind millionenfach leistungsfähiger. Im Jahr 2017 wurden weltweit knapp 1,5 Milliarden der kleinen Geräte verkauft.

Twitter, Facebook, Instagram, Snapchat – Socia-Media ist überall und als Kommunikationsmedium kaum noch weg zu denken. Ertappen Sie sich auch manchmal dabei, wie Sie schnell noch den Facebook-Status updaten, bevor es ins Bett geht, oder schauen, welche Fotos der Arbeitskollege aus dem Urlaub postet? Eventuell gibt es auch Neuigkeiten über die Beziehungskrise Ihres Lieblingsschauspielers? Wenn ja, dann geht es Ihnen nicht anders als Millionen Menschen weltweit, für die der kurze Blick auf’s smarte Phone morgens, mittags und abends längst Routine ist. "Digital Detox" ist nun eine Gegenbewegung dazu. Viele möchten den Rückwärtsgang einlegen, wieder analog sein, mehr direkt mit Menschen reden und die Welt wieder sinnlicher wahrnehmen, als es ein kleiner leuchtender Bildschirm bieten kann. Das Smartphone soll dabei auch nicht für immer verschwinden, vielmehr soll es eine Art Pause oder Urlaub sein. Die Länge bestimmen Sie ganz persönlich.

Frei nach dem Motto "Je mehr Likes ich bekomme, desto beliebter bin ich." Jedes Herz bei Instagram und jeder Like auf Facebook bewirkt im Gehirn eine kleine Reaktion. Dort wird Dopamin ausgeschüttet, ein Glückshormon. Man fühlt sich belohnt und möchte dann natürlich mehr davon. Derzeit befassen sich wissenschaftliche Studien damit, wie sich Social Media negativ auf das Selbstwertgefühl auswirkt. Viele Menschen fangen an, ihr Leben mit dem der anderen zu vergleichen und an sich selbst zu zweifeln. Sie sehen nur das, was sie nicht haben und nicht mehr das, was sie haben und worauf sie stolz sein können. Dieser Zustand macht auf Dauer sehr unzufrieden, man fühlt sich unter Druck gesetzt und in seinem Selbstwertgefühl gemindert. Dies kann bei Jugendlichen bis hin zu Depressionen führen. Als soziale Wesen möchten Menschen sich zu einer Gruppe zugehörig fühlen und mitreden können. Wenn Teenager auf der Suche nach Anerkennung und Zugehörigkeit immer mehr Persönliches oder gar Intimes preisgeben, schmerzt eine Ablehnung in den Netzwerken besonders. Dies kann bis hin zu Cybermobbing führen, bei dem junge Menschen systematisch angefeindet, beleidigt und zum Opfer werden. Betroffen sind besonders die "digital natives", also junge Erwachsene, die mit dem Internet aufgewachsen sind und die Nutzung sozialer Netzwerke selbstverständlich in ihren Tagesablauf eingebunden haben.

Natürlich kann Ihnen keiner vorschreiben, wie lange Ihre Pause gehen soll oder was Sie dürfen oder eben nicht dürfen. Es geht vielmehr darum, einen bewussten Umgang mit den sozialen Medien zu erlernen und die Nutzung im Alltag zu reduzieren. Sie sollten also Ihre Gewohnheiten ändern, denn es geht dabei sehr viel um Routine. Das Handy wird reflexhaft gezückt. Beim Warten auf den Zug, wenn die Begleitung im Restaurant auf die Toilette geht, wenn man abends im Bett liegt. Diese Gewohnheiten können Sie durchbrechen, indem Sie zum Beispiel Dienste auslagern. Soll heißen: Sie kaufen sich einen Wecker, der das Handy ersetzt. So geht der erste Griff morgens nicht gleich zum Telefon. Eine echte Armbanduhr lässt es ebenfalls einmal öfter in der Tasche bleiben.

Nutzen Sie nur so viele Apps, wie unbedingt nötig und so wenig wie möglich. Denn fast alle Apps beinhalten so genannte Push-Nachrichten, die Ihr Gerät bei jeder kleinen Neuigkeit vibrieren lassen und die Versuchung steigern, direkt auf selbiges zu schauen.

Nehmen Sie sich selbst etwas Druck, indem Sie auf Mails, Nachrichten und Posts nicht sofort antworten, sondern erst, wenn Sie wirklich Zeit und Ruhe haben. Sie werden sehen, dass nichts Schlimmes passieren wird und Freunde Sie nicht weniger schätzen. Sollte sich doch jemand Ihrer Freunde beschweren, suchen Sie ein offenes Gespräch und erklären Sie es.

Ist das erledigt, können Sie den nächsten Schritt gehen und eine Smartphone-freie Zeit einrichten. Fangen Sie klein an – lassen Sie Ihr Telefon beim nächsten Einkauf daheim und greifen Sie auf den guten alten Einkaufszettel zurück. Vielleicht fühlt man sich im ersten Moment nackt und unsicher, aber das ändert sich schon bald in ein Gefühl von Freiheit.
Steigern Sie jetzt den Zeitraum und lassen Sie den Laptop und das Handy ruhig mal ein ganzes Wochenende aus. Zur Sicherheit können Sie ja vorher noch Freunde und Familie informieren, um Vermisstenmeldungen zu vermeiden. Sie werden sehen, dass sich die Welt auch so weiterdreht.
Suchen Sie sich dann vielleicht ein gutes Buch, welches Sie schon immer lesen wollten, oder ein Restaurant, das Sie unbedingt mal besuchen möchten. Sollte der Weg dorthin ohne Google Maps zum Abenteuer werden, gibt es noch ein altbewährtes Hilfsmittel – fragen Sie Passanten nach dem Weg!

Social-Media-Sucht erkennen

Treffen mehrere der folgenden Punkte auf Sie zu, ist es nicht ausgeschlossen, dass Sie vielleicht auch zu den Personen zählen, die eine Online-Sucht entwickeln.

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