Frauenhand hält zwei gelbliche Medikamentenkapseln und im Hintergrund ist ein Glas Wasser zu sehen

Medikamente im Sommer

In der Ferienzeit möchten wir lieber über andere Dinge nachdenken, als über Verletzungen, Krankheiten oder so manche Zipperlein. Trotzdem sollte in der Urlaubslaune die Haus- oder Reiseapotheke in greifbarer Nähe bleiben. Und nicht nur das: Bei Hitze sollten Sie auch auf den Aufbewahrungsort so mancher Mittel achten. Wir haben für Sie zusammengestellt, was im Sommer bei Medikamenten wichtig ist. 

In der Regel sollten Medikamente unter 25 °C gelagert werden. Doch im Sommer kann es deutlich wärmer werden. Die Folge: Manche Stoffe verlieren ihre Wirksamkeit oder verändern sich unter Hitzeeinwirkung. Andere Mittel lösen sich gar auf. So reagieren einzelne Darreichungsformen auf hohe Temperaturen:

  • Tabletten und Dragees sind am widerstandsfähigsten. Trotzdem können ihre Wirkstoffe leiden. Es ist möglich, dass sich die Medikamente verfärben oder Risse bekommen. 
  • Zäpfchen können schmelzen – und sind so natürlich nicht mehr zu gebrauchen. 
  • Bei Tropfen und Säften besteht die Gefahr, dass diese ihre Zusammensetzung ändern. Sind die Arzneien trüb geworden oder flocken, verwenden Sie diese bitte nicht mehr. 
  • Bei Wärme kommt es vor, dass sich die festen und flüssigen Bestandteile von Salben und Cremes voneinander lösen. Sie verlieren ihre Konsistenz und lassen sich nicht mehr wie gewohnt auftragen. 
  • Die Behälter von Sprays (z.B. gegen Asthma etc.) stehen unter Druck und können bei großer Hitze platzen. Auch der Inhalt ist wärmeempfindlich – so ist es möglich, dass das Medikament seine Wirksamkeit einbüßt. 

Sollten Sie eine Veränderung im Aussehen beobachten, entsorgen Sie das betreffende Medikament vorsorglich. Doch auch wenn keine äußerlichen Folgen der Hitze zu sehen sind: Nehmen Sie keine Mittel mehr ein, die längere Zeit großer Wärme ausgesetzt waren.

Der Beipackzettel Ihres Medikamentes gibt wichtige Hinweise zur Lagerung. Meist wird dort auf eine trockene und kühle Umgebung hingewiesen. Einen solchen Platz gibt es in Ihrer Wohnung aktuell nicht? Übergangsweise darf es für die Sommersaison auch der Keller sein. Voraussetzung ist jedoch, dass dort keine Feuchtigkeit herrscht. Auch das Schlafzimmer oder der Flur sind für die Aufbewahrung geeignet. Hier ist die Luftfeuchtigkeit in der Regel stabil. Von Küche und Bad sollten Sie als Lagerungsort Abstand nehmen. Temperatur und Feuchtigkeit schwanken in diesen Räumen zu sehr.  

Generell müssen Medikamente aber nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Ausnahmen bestehen dann, wenn eine Temperatur von zwei bis acht Grad ein Muss für die Haltbarkeit ist. Darauf wird Sie Ihr Arzt oder Apotheker meist hinweisen. 

Auf Reisen transportieren Sie Medikamente sicher in einer Isoliertasche. Achten Sie jedoch darauf, dass diese nicht unmittelbar auf oder neben der Kühlakkus liegen. Extreme Kälte ist ebenso schädlich für Tabletten und Co. Zusätzlichen Schutz bietet die Originalverpackung. Bewahren Sie Medikamente deshalb unbedingt weiter darin auf. So haben Sie Hinweise zu Dosierung oder Zusammensetzung stets zur Hand. Vermeiden Sie es darüber hinaus unmittelbare Sonnenstrahlung. 

Nicht nur bei der Lagerung ist im Sommer Obacht geboten. Auch die Wirkung bei der Einnahme kann in Zusammenspiel mit UV-Strahlung und Hitze verändert sein.

  • So verstärkt sich beispielsweise der Effekt von blutdrucksenkenden Mitteln. Durch die hohen Außentemperaturen weiten sich die Gefäße im Körper und sorgen ohnehin für niedrigere Werte. Zusammen mit dem Medikament kann der Blutdruck zu stark absinken, was Schwindel und Kreislaufprobleme begünstig. 
     
  • Manche Antibiotika sowie entzündungshemmende Medikamente sorgen dafür, dass die Haut übermäßig empfindlich auf Sonnenlicht reagiert. Es kommt zu allergischen Reaktionen ähnlich eines Sonnenbrandes: Rötungen, Juckreiz und Pusteln sind die Folge. Achten besonders auf Sonnenschutz durch Cremes und Kleidung. Meiden Sie außerdem die stärkste Sonneneinstrahlung zur Mittagszeit. 
     
  • Zu einem Flüssigkeitsmangel (Dehydration) kann es bei heißen Temperaturen schnell kommen, wenn gleichzeitig Entwässerungsmittel eingenommen werden. Trinken Sie bitte ausreichend und achten Sie auf Warnsignale wie Schwindel oder Übelkeit. 

Um Beschwerden vorzubeugen, gilt deshalb: Halten Sie unbedingt Rücksprache mit Ihrem Arzt, worauf Sie bei steigenden Temperaturen achten müssen. 

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